Ende Juni war es für uns soweit: wir haben eine echte Traumreise gemacht, wofür ich sehr dankbar bin. Auf die Seychellen.

Mit unseren Kids haben wir dort Urlaub gemacht, wo viele ihre Flitterwochen verbringen. Aber es sind tatsächlich dort mehr Familien unterwegs als man denkt! Es ist nämlich ein optimales Familien-Traumziel, da es dort keine gefährlichen Tiere gibt und die Seychellios sind einfach nur total freundlich und kinderlieb. Aber darüber wollte ich gar nicht schreiben.

Während unseres Traumurlaubs wurde mir nämlich wieder einmal bewusst, wie sehr uns die Social-Media-Welt beeinflusst. Vor allem Urlauber, die eigentlich nur ihren Traumurlaub genießen sollten.

Wenn man die Traumstrände der Welt besucht, sind diese tatsächlich traumhaft, aber durchaus auch von Instagram-Jägern überlaufen, die alle nach dem optimalen Foto jagen. Und eigentlich kaum jemand die wunderbare Natur genießt.

Ganz krass wurde es auf der kleinen Insel La Digue, auf die wir einen kurzen Ausflug machten. Dort ist einer meist fotografierte Strände der Welt. Meine Kinder hat es ehrlich gesagt weniger interessiert, denn sie hatten großen Hunger, es war heiß und es war Sonntag. Das bedeutet: es war kaum etwas geöffnet. Nachdem wir dann endlich ein kleines, nettes Strandrestaurant gefunden hatten, habe ich  – während wir über eine Stunde auf unser Essen warteten – ein Blogger-Paar oder vielleicht waren es auch Honeymooner  – sehr lange beobachtet. Es blieb mir auch nichts anderes übrig als sie zu beobachten, denn sobald ich versuchte ein Erinnerungsfoto für uns zu schießen, war dieses Pärchen im Bild. Sie waren nur damit beschäftigt, die perfekte Pose für ein perfektes Fotos zu finden. Mal mit Kokosnuss, mal mit typischem Blogger Sonnenhut, mal im Wasser, mal am Wasser. Natürlich mit weißem Hemd und weißem langen Kleid – was man halt so am Strand im indischen Ozean trägt. Ich hätte es am liebsten gefilmt, weil man die Situation in Worten gar nicht wiedergeben kann. Ich habe mich echt fremdbeschämt und konnte gar nicht fassen wie stundenlang ohne Rücksicht auf andere ihr Fotosession durchgeführt haben.

Nachdem wir dieses Paar endlich los waren und uns mit dem Fahrrad auf zur Anse Source D`Argent machten (wir wollten uns den Traumstrand natürlich auch anschauen mit den typischen Seychellen-Felsen), waren wir fest davon überzeugt ein ruhiges Plätzchen gefunden zu haben. Pustekuchen. Denn wer kam 10 Minuten später um einen der schönen diesen Steine um die Ecke? Richtig, die Instagram-Paparazzi. Und das Ganze ging wieder vorn vorne los.

Mich hat es sehr nachdenklich gemacht – denn wir vergessen für die virtuelle Welt ganz schnell die reale Welt im Hier und Jetzt.

Mir ist eigentlich die  Lust auf meinen Blogg vergangen, denn auch ich brauche natürlich Fotos für den Blogg und Instagram, die ich zeigen kann. Aber wie anstrengend ist das bitte? Wer hat denn Lust sich ständig und immer fotografieren zu lassen? Ich nicht.

Deshalb habe ich auch nicht so viele Follower , aber ich mache jetzt den Blogg einfach weiter nach Lust und Laune. Ein Tagebuch mit großen Lücken sozusagen. Für mich und für die wenigen, die meinen Blogg lesen.

Danke, dass Ihr es trotzdem macht, auch wenn nicht ständig etwas spannendes hier passiert!

Und diesem Sinne: genießt Eure Urlaube und macht Erinnerungsfotos ohne in Foto-Stress  zu geraten…:-)

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